Gäste aus Bolivien | 2014

Im Mai 2014 besuchen Gäste aus Bolivien Österreich.  Mit unseren Gästen besuchten wir Schulen und Erwachsenengruppen, um interkulturelle Begegnungen zu ermöglichen und uns gemeinsam darüber auszutauschen, wie man Kindern Perspektiven schaffen kann und sie vor Ausbeutung schützt – sowohl hier in Österreich als auch in Bolivien.

El Alto, die zweitgrößte Stadt Boliviens, liegt auf unglaublichen 4100 Metern, was die Lebenssituation der fast eine Million EinwohnerInnen einzigartig macht. Nicht nur die dünne Luft ist eine Herausforderung: El Alto ist eine der am schnellsten wachsenden Städte der Welt. Das Stadtbild ist von Armut geprägt – mehr als 70 Prozent der Haushalte in El Alto leben unter der Armutsgrenze! Arbeit statt Schule, Gewalt und sexueller Missbrauch sind für viele Kinder und Jugendliche leider Alltag.

Rosmari Paucara Condori und Rosario Angelica Mamani Espinal hingegen kommen aus der Großstadt El Alto wo Kinderarbeit und sexuelle Gewalt zum Alltag vieler Kinder gehören. Durch öffentlichkeitswirksame Kampagnen und Workshops schaffen sie Bewusstsein für individuelle und politische Rechte. In einem Lernzentrum für Kinder vermitteln sie Werte wie Umweltschutz und Respekt und schützen die Kinder gleichzeitig vor Kinderarbeit. Auch betreuen sie als einzige Organisation in El Alto Opfer von sexueller Gewalt.

Yovana Suarez (Sozialarbeiterin) und José  Adán Uraeza Cuñachiro (Chor- und Orchesterleiter) aus dem ostbolivianischen Tiefland Boliviens nutzen Musik nicht nur zur musischen Bildung, sondern auch als Instrument für persönliche und soziale Entwicklung. Sie zeigen an Hand ihrer Arbeit, dass Musik verbindend ist, soziale und kulturelle Grenzen überschreitet und für Kinder aus ärmeren Familien neue Chancen öffnet. Die Kinder lernen nicht nur ein Instrument, sondern das gemeinsame Ziel Musik zu machen bringt auch Fähigkeiten hervor wie Disziplin und Gleichheit, Konzentration und Teamarbeit, Teilen von Problemen und Freude in und durch die Gemeinschaft.

Das Sich-annehmen um Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen und deren Förderung durch ganzheitliche Bildung und Betreuung schafft mündige BürgerInnen, die sich einbringen wollen und die Schritt für Schritt eine ganze Gesellschaft positiv verändern können!